Die Geo Zonen Nanny hat Pause – Sensibilisierung und Eigenverantwortung sind gefragt!
Das Geofencing wurde mit der neuen Drohnenverordnung zum 1. Januar 2024 abgeschaltet. Jetzt erhält der Pilot zwar die Information, dass er in eine sensible Geozone einfliegt, aber das UAS wird nicht mehr blockiert. Welches Risiko entsteht dadurch?
Der Hintergrund dieser Maßnahme ist, dass der Pilot sich mit Geozonen und Flugzonen auseinandersetzen soll. In Wirklichkeit verlässt sich der Pilot jedoch oft auf den Hersteller und kennt dies aus früheren Flügen oder durch veraltete Informationen im Internet nicht anders.
Auf der Service-Website von DJI gibt es immer noch diesen Eintrag:
„Freischalten von GEO-Zonen für DJI-Drohnen“
Ergo verlässt sich der Pilot auf den Hersteller und wundert sich vielleicht allenfalls, dass er jetzt doch in eine bestimmte Zone einfliegen kann. In genau dieser Sekunde des Wunderns kann es schon zu spät sein:
- Verletzung des Luftrisikos
- Verletzung der Flugzone
- Alarmierung der Flugaufsicht
- Unfall mit Luftfahrzeugen oder anderen UAS, die für diesen Bereich erlaubt sind
- Störung des U-Space
- Auslösung eines Großeinsatzes wegen unerlaubtem Drohnenflug
Um nur einige Vorfälle zu nennen. Im besten Fall ist es eine Geldstrafe, im schlimmsten Fall sogar eine Freiheitsstrafe.
Es gibt jetzt keine Warnzonen mehr. Keine Flugbeschränkungsgebiete, keine Autorisierungszonen und auch keine Höhenlagenzonen, die den Flug des UAS verhindern. Zwar gibt es einen Hinweis, aber dieser kann mit einer Bestätigung weggeklickt werden. Flugbeschränkungsgebiete, wie zum Beispiel ein Areal nahe einer Justizvollzugsanstalt, werden jetzt nur noch als erweiterte Warnzonen angezeigt. Jetzt ist Eigenverantwortung gefordert. Also zuerst in einer Geozonen-App oder auf Geozonen-Webseiten wie Dipul.de nachschauen.
Vielleicht ist dies eine gute Nachricht für alle gewerblichen Nutzer, die sowieso Flugzonen und alles Weitere vorab prüfen, sich Freigaben einholen und jetzt nicht noch ein aufwendiges technisches Freischalten der Drohne durchführen müssen. Für Unwissende und Anfänger ist dies jedoch kritisch. Vielleicht sogar gerade in der EM-Zeit, in der Geozonen mit verschiedenen Warnstufen um die Austragungsorte geschaffen wurden. Es fliegen immer wieder Piloten unwissentlich an Orte, an denen es nicht erlaubt, also illegal ist. In einer Stadt bräuchte man also bereits einige Tage vor dem Flug eine behördliche Genehmigung, da sich eventuell ein Hubschrauberlandeplatz im Stadtgebiet befinden könnte.
Die aktuellsten Informationen zu Flugvorbereitung, Flugdurchführung und Flugnachbereitung erhalten erfahrene Piloten in den Schulungen Grundlagen, A2 und STS.